Während der Corona-Pandemie entdecken immer mehr Menschen den Wald für sich. Die Leidtragenden sind die Wildtiere.
Meine Meinung
Ich befürworte die bestehen Regeln und bin für eine Maskenpflicht ohne wenn und aber!
Der Coronavirus verdonnert die Leute Zuhause zu bleiben…
Ob es nun für die Erwachsenen ‘nur’ Work at home ist oder schlimmer, der Job weg gefallen ist, ob die Kinder nicht mehr in der Kita deponiert werden können, die Situation hat sich im Frühling 2020 in ein Szenario verwandelt das wir bis an nur aus Hollywood Filmen kannten…
Das der Mensch der bis vor der Pandemie seine Freiheiten ungeniert ausleben konnte in der Pandemie seine Probleme bekommen wird war absehbar.
Was sich für die Natur besonders in den Agglomerationen aus dieser Situation ergibt, war den meisten die den Wald und seine Bewohner kennen nicht bewusst.
Inhaltsverzeichnis
Weg von den Ansteckungsherden
Während der Corona-Pandemie haben viele die Wälder für sich entdeckt, um dort weg vom Trubel der Stadt und ohne Angst vor einer Ansteckung Sport zu treibenim Rahmen einer grösserflächigen Bewegungsjagd bejagtes Teilgebiet, oder einfach nur die Ruhe zu geniessen.
Der gute Vorsatz, die Abstandsregeln einzuhalten, veranlasst einige Waldbesucher dazu, abgelegene Waldgebiete aufzusuchen oder sich abseits der Wege zu bewegen.
Was mir im RevierJagdbezirk Pfeffingen aufgefallen ist, es ist sehr viel lauter geworden. Man sah und sieht viele Menschengruppen die sich ohne sich etwas dabei zu denken, verhalten als wären sie in einer städtischen Einkaufsmeile.
Mountainbiker die es bis vor kurzem nicht über die Stadtgrenzen geschafft haben sind nun dank E-Bike Power selbst an den entlegensten Orten im Revier anzutreffen – und bekommen nicht mal so genügend Luft um einen Gruss zu erwidern!
Wildtiere werden durch Waldbesucher gestört
Die Waldbewohner werden durch solche ‘Gäste’ massiv gestört.
Stellen1. der Hund stellt das Wild, wenn er es zum Stehen bringt, z. B. bei einer Hetze nach der Nachsuche; 2. Beizvogel lässt sich nieder; 3. Falle fängisch stellen Sie sich vor, jemand wildfremder kommt in Ihr Wohnzimmer und setzt sich ungefragt auf Ihr Sofa.
Das Reh und der Hase sind Fluchttiere sie werden sich nie an die Anwesenheit der Menschen gewöhnen, die Tiere wollen fliehen und sich verstecken.
Wenn dann in jeder Ecke ihrer Wohnung ein Mensch auftaucht gelingt es ihnen nicht und der Stresspegel wächst unablässig…
Das Reh braucht seine Ruhe
Ein Reh ist als Wiederkäuer auf Ruhepausen angewiesen in denen es die Nahrung verarbeiten – Wiederkäuen – kann.
Die Tiere suchen sich im Wald ihre eigenen Territorien und Plätze. Doch derzeit dringt der Mensch immer wieder in diese Zonen ein.
Besonders in der Brut- und Setzzeit schadet dieses Mehraufkommen an Menschen den Tieren.
Unwissen führt zu Dramen
Schon oft ist es vorgekommen, dass Spaziergänger in einer Wiese ein einsames Rehkitz entdeckt hätten und dieses retten wollten.
„Berühren Sie das KitzJungtier von Reh, Gämse oder Steinwild nicht und kommen Sie ihm nicht zu nahe“
Denn in den meisten Fällen ist das Reh nicht einsam – die Mutter ist nur auf Nahrungssuche. Sobald das Rehkitz dann angefasst wird, besteht die Möglichkeit, dass die Mutter aufgrund des veränderten Geruchs ihr Kleines nicht mehr aufnimmt. Auch Bodenbrüter, Vögel die abseits der Wege in Wiesen brüten, werden durch Spaziergänger, die die Wege verlassen, gestört.
Hunde sollen an die Leine genommen werden
Nicht nur zur Brut- und Setzzeit ist jeder Hundehalter dazu verpflichtet seinen Hund unter Kontrolle zu haben.
Hier nochmal ein kleiner Exkurs in die Gesetzte
Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG)
Art. 18 Übertretungen 1 Mit Busse bis zu 20 000 Franken wird bestraft, wer vorsätzlich und ohne Berechtigung: ... d. Hunde wildern lässt; ... Versuch und Gehilfenschaft sind strafbar.
Für den Hund mag es eine willkommene Abwechslung sein mit seiner Nase etwas aufzuspüren was er so noch nicht kannte.
Für junge Rehe und Hasen kann es tödlich enden, wenn sie durch solch einen Hund aufgespürt werden!
„Wenn ein Hase aufspringt, weckt das in den meisten Hunden den Jagdtrieb“
Es ist ebenfalls eine sehr grosse Gefahr, wenn ein Hund eine Rehgeiss aufspürt und diese hetzt.
„Hat die GeissRicke, führendes Muttertier beim Reh noch nicht gesetzt, dann kann es schnell zu einer Sturzgeburt kommen“
Dies kann für die Geiss und das Kitz tödlich enden…
Auch für den Menschen besteht Gefahr!
Es kommt zwar nicht häufig vor, man sollte sich aber bewusst sein, dass Wildschweine auch auf den Menschen gehen.
Kommen Spaziergänger den Frischlingen zu Nahe verteidigt eine Bacheweibliches, geschlechtsreifes Wildschwein (Schwarzwild) ihren Nachwuchs.
Radfahrer erschrecken Wild besonders
Für die Tiere ist es besonders schwer, das sich schnell nähernde GeräuschLunge, Herz, Nieren, Luft- und Speiseröhre beim Schalenwild eines Fahrrads zuzuordnen.
„Illegale Trails der Mountainbiker bereiten hierbei besonders grosse Probleme“
Es kommt zudem erschwerend hinzu, dass Waldbesucher teilweise bei Dunkelheit mit Stirnlampen im Wald unterwegs sind und bis spät abends abseits von Waldwegen oder Wanderpfaden mit Mountainbikes fahren wird – hierbei ist das Gebiet rund um das Gempen Plateau stark betroffen.
Meine Bitte
Wer sich ruhig verhält, hat übrigens auch eine bessere Chance, einen Blick auf ein Reh, oder auf einen Hasen zu erhaschen 🙂
Entdecke mehr von Jagen in der Schweiz
Subscribe to get the latest posts sent to your email.