Jagdhunde: Dackel

Ich möchte hier gar nicht lange um den Brei reden: Dackel sind die Königsklasse unter den Hunden!
Denken Sie aber nicht ich sei voreingenommen nur weil ich Dackel seit meiner Kindheit um mich habe…

Die Geschichte

Der Dachshund, auch Dackel oder Teckel genannt, ist seit dem Mittelalter bekannt.
Aus Bracken wurden fortlaufend Hunde gezüchtet, die besonders für die Jagd unter der Erde geeignet waren. Aus diesen niederläufigen Hunden kristallisierte sich der Dachshund heraus, der als eine der vielseitigsten Jagdgebrauchshunderassen anerkannt ist.
Er zeigt auch ausgezeichnete Leistungen über der Erde, wie im spurlauten Jagen, im Stöbern und auf der Schweissfährte.

Der älteste Zuchtverein für Teckel ist der Deutsche Teckelklub 1888 e.V. Der Dachshund wird seit Jahrzehnten in drei verschiedenen Grössen (Teckel, Zwergteckel, Kaninchenteckel) und in 3 verschiedenen Haararten (Kurzhaar, Rauhaar und Langhaar) somit in neun Varietäten gezüchtet.

Erscheinungsbild

Niedrige, kurzläufige, langgestreckte, aber kompakte Gestalt, sehr muskulös, mit keck herausfordernder Haltung des Kopfes und aufmerksamem Gesichtsausdruck mit einem Körperbau, der ihm ein bewegliches, flinkes Arbeiten über und unter der Erde ermöglicht. Geschlechtstypische Gesamterscheinung.

FCI-St. N° 148 / 29.11.2019

Der Charakter

Im Wesen freundlich, weder ängstlich noch aggressiv, mit ausgeglichenem Temperament. Passionierter, ausdauernder, feinnasiger und flinker Jagdhund.

FCI-St. N° 148 / 29.11.2019

Die verschiedenen Grössen

Nebst dem, dass der Dackel in verschiedenen Grössen anzutreffen ist

  • Standard
    • Rüden: über 37 bis 47 cm
    • Hündinnen: über 35 bis 45 cm
  • Zwerg
    • Rüden: über 32 cm bis 37 cm
    • Hündinnen: über 30 cm bis 35 cm
  • Kanin
    • Rüden: über 27 cm bis 32 cm
    • Hündinnen: über 25 cm bis 30 cm

Der ganze FCI Standard ist hier zu finden: FCI-Standard-148

Die verschiedenen Varianten

Kurzhaardackel

Mit seinem glatten Fell, wachen Augen und den klassischen Hängeohren ist der Kurzhaardackel eine echte Schönheit. Ganz niedlich wirkt er auf den Betrachter, was nicht selten zur Unterschätzung dieser Hunde führt. Wie alle anderen Dackel nämlich zeichnet sich auch der Kurzhaardackel durch seinen ganz eigenen Charakter aus, der zweifelsfrei nicht dem eines unterwürfigen Schosshundes entspricht. Mit dem Kurzhaardackel hält eine kleine Herausforderung Einzug in das Leben des Hundehalters. Wer dies zu nehmen weiss, wird jedoch in vielerlei Hinsicht belohnt.

dackel
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Geschichte des Kurzhaardackels

Die Historie des Kurzhaardackels zurückverfolgen, gleicht einer Zeitreise bis in die Epoche der Kelten hinein. Der Charakter der frühen Keltenbracke war ausschlaggebend für die weitere Züchtung und Verwendung.
Anders als beim Rauhaardackel wurden bei der kurzhaarigen Variante keine Terrier eingekreuzt, was sich im Charakter der Hunde zeitweilig niederschlägt.

Um 1900 erlebte der Dackel in Frankreich besondere Aufmerksamkeit, wonach mit der Züchtung der unterschiedlichen Haarvarianten grösserem Stile begonnen wurde. Der Kurzhaardackel erwies sich sowohl als Jagdbegleiter als auch als Begleithund vorteilhaft. Gerade die kurzhaarigen Hunde konnten sich schnell über eine wachsende Fangemeinde freuen, weswegen sie sogar in Amerika nachgefragt wurden. Grund hierfür dürfte vor allen Dingen die Tatsache sein, dass Kurzhaardackel deutlich weniger haaren als langhaarige und rauhaarige Teckel.

Wesen und Einsatzgebiete

Der Kurzhaardackel ist ein fröhlicher und meist freundlicher Genosse, dem dennoch nichts über sein starkes Selbstbewusstsein geht. Auch bei diesem Hund ist eine konsequente Erziehung daher das A und O. Investiert der Besitzer viel Zeit und Mühe in die Erziehung und Sozialisation seines Kurzhaardackels, kann der Vierbeiner auch mit anderen Tieren gehalten werden. Leben mehrere Hunde oder gar Dackel in einem Haushalt, ist das Ausbilden einer Rangordnung wichtig. Sonst nämlich kann es zu unerwünschten Kämpfen unter den Tieren kommen. Auch der Besitzer sollte seinem Kurzhaardackel unmissverständlich klar machen, wer der „Herr im Haus“ ist.

Kindern gegenüber ist der Kurzhaardackel zwar freundlich, es kann ihm jedoch gerade bei kleineren Kindern und entsprechend gröberem Umgang an Geduld mangeln. Im Zusammenleben mit Erwachsenen und älteren Kindern erwiest sich der Kurzhaardackel als anhänglich und möchte immer dabei sein. Das aber führt nicht dazu, dass sich dieser Hund ohne Weiteres unterwirft. Auch hier kann es immer wieder dazu kommen, dass sich der Sturkopf des Vierbeiner durchzusetzen versucht. Eifersucht ist ebenfalls ein Thema, mit dem Kurzhaardackel zu kämpfen haben können. Fremden gegenüber sind sie daher nicht selten reserviert.

Auch die Bellfreudigkeit des Kurzhaardackels sollten Halter nicht unterschätzen. Diese Hunde zeigen Besuch, Postbote und Sternsinger zuverlässig an und greifen dabei auf eine Stimmlage zurück, die keinen so kleinen Hund vermuten lässt. Um dem Hang zum Bellen oder auch anderen unerwünschten Verhaltensweisen zu begegnen, sollte der Kurzhaardackel stets gut ausgelastet werden. Abwechslungsreiche Spaziergänge und viel Kopfarbeit sind unverzichtbar, wenn er nicht jagdlich geführt wird.

Das optimale Einsatzgebiet für den Kurzhaardackel ist nach wie vor die Jagd. Hier zeigt dieser Vierbeiner, wofür er einst gezüchtet wurde und warum ihn Jäger auch heute noch so schätzen. Mutig und ausdauernd ist der Kurzhaardackel an der Seite seines Menschen ein treuer Begleiter, der gerne entscheidet und nicht zwingend auf Kommandos wartet. Ein Kurzhaardackel, der nicht zur Jagd mitgenommen werden kann, erweist sich bei guter Auslastung ebenfalls als guter Begleithund, braucht aber in jedem Fall genügend Beschäftigung.

Langhaardackel

Eine Variante des Dackels wird als Langhaardackel bezeichnet. Schon optisch lässt sich leicht erkennen, in welchen Punkten sich dieser kleine Hund von seinen Verwandten unterscheidet. Sein seidiges Fell ist deutlich länger und verleiht ihm ein elegantes Aussehen.
Auch in Sachen Charakter wissen Dackelfreunde: Der langhaarige Teckel sollte nicht mit Kurzhaar oder Rauhaar verwechselt werden.

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Geschichte des Langhaardackels

Schon im 17. und 18. Jahrhundert galt der Dackel als beliebt bei adligen Leuten. War Johann Georg II. bislang glücklicher Kurzhaardackel-Besitzer, wünschte er sich etwas längeres Fell für seine Begleiter.
Es folgte die Einkreuzung von Spaniels aus Deutschland und England, die Leopold Wöpke empfahl. Einige Zeit darauf war der Langhaardackel – damals als „Wöpke-Rasse“ bezeichnet – geboren, konnte sich jedoch nicht lange halten und drohte, zu verschwinden.

Im 19. Jahrhundert aber entdeckte der Züchter Joseph Rangger am bayrischen Königshof Hunde, auf die die heutige Beschreibung des Langhaardackels weitestgehend passte. In der kommenden Zeit wurde die damals als „Rangger Rasse“ bezeichnete Linie durch gezielte Zucht verfeinert und erfreute sich größter Beliebtheit.

Der Langhaardackel wurde schliesslich so beliebt, dass er seine kurzhaarigen und rauhaarigen Kollegen überflügelte und blieb bis in die Siebzigerjahre des 20. Jahrhunderts der Liebling unter den Dackeln. Heute hat sich das jedoch geändert und der Langhaardackel wurde vom Rauhaardackel überholt. Dennoch ist und bleibt er beliebt bei Dackelfreunden, die auch auf ein gefügigeres Wesen ihres Hundes Wert legen.

Wesen und Einsatzgebiete

Während Rau– und Kurzhaardackel wahrhaftige Jäger und Sturköpfe sind, zeigt sich das Wesen des Langhaardackels etwas anders. Er wird als bereitwilliger bei der Erziehung bezeichnet und kann sich durchaus auch ohne Schwierigkeiten unterordnen. Das dürfte der Grund dafür sein, dass vor allem der Langhaardackel zu einem begehrten Begleithund geworden ist, denn in Sachen Erziehung und Umgang sind die Sturheit und Eigenwilligkeit weniger stark ausgeprägt.

Das aber heisst nicht, dass der Langhaardackel seinem grundsätzlichen Schlag nicht gerecht wird. In Sachen Selbstbewusstsein macht ihm niemand so schnell etwas vor. Das jagdliche Wesen des langhaarigen Teckels ist ebenfalls nach wie vor vorhanden, lässt sich jedoch in vielen Fällen leichter handhaben und ausgleichen als bei den anderen Dackelarten.

Der Langhaardackel eignet sich gut als Begleit- und Haushund, da er seinem Menschen gerne nahe sein und von ihm lernen möchte.
Die Bindungswilligkeit dieser Dackelart ist gross, weswegen er nicht gerne alleine bleibt. Das aber ist kein Problem, denn bei konsequenter Erziehung erweist sich der Langhaardackel als angenehmer Kumpan, der schnell lernt und mit seiner hohen Intelligenz überzeugt. Zu Kindern und Artgenossen ist der Langhaardackel freundlich und meist verträgt er sich gut mit ihnen. Er sollte jedoch nicht bedrängt werden, da er sich sonst durchaus zu wehren weiss. Wohnen Kleintiere im Haus, ist eine Gewöhnung an diese schon zu Welpenzeiten zu empfehlen, da sich sonst der Jäger im Langhaardackel zeigt.

Kopfarbeit ist dem langhaarigen Dackel sehr wichtig. Wird er nicht genügend beschäftigt und fehlt ihm der Auslauf, kann es zu unerwünschtem Verhalten kommen. Dann ist es möglich, dass der Langhaardackel im Garten zu buddeln beginnt oder sich in der Wohnung wie ein kleiner Rowdy verhält.

Einsatzgebiete für den Langhaardackel sind einerseits die Beschäftigung als Begleithund oder sogar Hauswächter und andererseits weiterhin die jagdliche Führung. Wird diese Rasse gut für die Jagd ausgebildet, erweist auch sie sich als mutig und fähig dazu, ihren Menschen mit Tatkraft zu unterstützen.

Rauhaardackel – die Königsklasse!

Dass es den Dackel in verschiedenen Haar-Varietäten gibt, ist hinlänglich bekannt. Diese Varianten aber traten nicht aller zur gleichen Zeit auf, weswegen manche schon sehr früh und andere eher später Beliebtheit erlangten. Geht es um den Rauhaardackel, auch rauhaariger Dachshund genannt, so handelt es sich um eine der wohl ältesten Varianten, die ihren ganz eigenen Charme mitbringt.

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Geschichte des Rauhaardackels

Schon immer war es Dackelzüchtern wichtig, die eigenständige, selbstbewusste und robuste Art des Dackels zu erhalten. Auch beim Rauhaardackel wurde dieser Anspruch selbstverständlich konsequent verfolgt.
Dennoch unterscheidet sich diese Variante im Wesen leicht von anderen Dackeln, da bei der Züchtung auch Terrier zum Einsatz kamen. Wie aus frühen Aufzeichnungen hervorgeht, soll der „Dandie Dinmont Terrier“ eingekreuzt worden sein, über die konkreten Hintergründe aber ist bis heute nur wenig bekannt.

Fakt ist jedoch, dass der Rauhaardackel schon während der Sechzigerjahre des 19. Jahrhunderts existierte. In seinen Beschreibungen widmete sich Leopold Fitzinger, ein Zoologe, dieser Rasse bereits 1867. Somit steht fest, dass es den Rauhaardackel schon sehr lange gibt. Durch die Einkreuzung von Terriern sollte aller Vermutung nach eine noch jagdfreudigere und mutigere Rasse geschaffen werden, was der Rauhaardackel bis heute unter Beweis stellt.

Wesen und Einsatzgebiete

Wie bereits erwähnt, spielt die Einkreuzung von Terriern eine wichtige Rolle, wenn es um die Charakterisierung des Rauhaardackels geht. Dass diese Variante niemals als Kuschelhund, sondern vielmehr als Jagdbegleiter verwendet werden sollte, ist ein entscheidender Punkt. So macht der Rauhaardackel dank seines selbstbewussten und eigenständigen Wesens nur ungern Kompromisse und zeigt sich kaum devot. Er ist mit grossem Mut und einem wahren Sturkopf ausgestattet, was ihm in seiner jagdlichen Vergangenheit grosse Vorteile einbrachte.

Daher ist der Rauhaardackel bis heute bekannt als die wohl sturste und eigensinnigste Variante des Teckels. Aus diesem Grund ist eine konsequente Erziehung und Sozialisierung schon von klein auf das A und O, wenn es um das Zusammenleben mit diesem Hund geht. Widmet sich sein Halter dem Rauhaardackel mit verständnisvoller und zuverlässig starker Hand, entwickelt sich der Charakterkopf zu einem charmanten und nicht aggressiven Begleiter, der auch Kindern gegenüber freundlich sein kann. Da die Erziehung und der Umgang mit dem Rauhaardackel nicht ohne die Investition von Zeit und Mühe möglich sind, entstehen häufig ganz besonders innige Beziehungen zwischen Mensch und Hund.

Das dümmste was passieren kann: der Rauhaardackel muss dem Meschen das Denken und Entscheiden abnehmen – dann geht’s rund 🙂

Was die Einsatzmöglichkeiten des Rauhaardackels betrifft, so lässt er sich auch heute noch gerne zur Jagd ausführen. Hier kommt er seiner historischen Bestimmung nach und zeigt sich nach wie vor von seiner besten Seite. Das dürfte auch der Grund für die grosse Beliebtheit des Rauhaardackels bei Jägern sein. Wer ihn nicht jagdlich führen will der kann, wird im Rauhaardackel zeitgleich auch einen Begleithund finden, der bei guter Erziehung zum angenehmen Familienpartner werden kann.

Lediglich sein Jagdinstinkt kann dem Rauhaardackel zum Verhängnis werden.Mit Kleintieren oder auch Katzen in einem Haushalt findet man Hunde dieser Art daher nur dann, wenn die entsprechende Sozialisation schon im Welpenalter stattfand.

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