Diese Saison der Kitzrettung hat es eindrücklich bewiesen: Jäger und Bauern müssen zusammenarbeiten!
Wie jedes Jahr hat meine Jagdgesellschaft auch dieses Jahr mit der Drohne Felder abgeflogen um Rehkitzrettung sicher zu stellen. Viele Kitze konnten so gefunden werden, aber leider hatten wir doch tote Kitze zu beklagen…
Inhaltsverzeichnis
Der Start in die Rehkitzrettung-Saison war nicht optimal
Wenn man sich das Wetter dieses Frühjahr ansieht, kann man sich vorstellen wie froh die Bauern waren als die warmen und trockenen Tage anbrachen.
Das Resultat war voraussehbar: alle wollten am selben Tag mähen…
Trotz all den Widrigkeiten ist es uns gelungen die zu mähenden Felder abzufliegen. Innert 10 Tagen konnten wir während 77 Flügen 12 Rehkitze retten.
Was haben wir aus der Saison 2023 gelernt?
Die wichtigste Erkenntnisse lassen sich einfach zusammenfassen: Zusammenarbeit ist das A und O!
Es fängt damit an, dass sich der Landwirt frühzeitig Gedanken macht, wann und wo er mähen will. Die akkurate Suche mit der Drohne ist am besten früh am Morgen zu gewährleisten. Sobald die Temperaturen steigen wird jeder Maulwurfhügel, jeder Stein zu einem störenden Signal im Feld.
Danach ist eine gute Planung seitens des Drohnenteams wichtig. Wir hatten dieses Jahr nur eine Drohne zur Verfügung und mussten uns einen Plan erarbeiten um die vielen und dicht aufeinander folgenden Anfragen zu bewältigen.
Für die nächste Saison ist die Beschaffung einer zweiten Drohne geplant. Wir hoffen auf einen Beitrag der Gemeinden und des Bauernverbandes! Einen neuen Weg werden wir mit einer Fundraising Kampagne bei der Raiffeisenbank beschreiten. Wir erhoffen uns dabei Unterstützung von Privaten die zum Wohle des Tieres etwas beisteuern wollen, hier der Link.
Nicht immer hatten wir ein Happy-End…
Leider hatten wir das eine oder andere vermähte Kitz zu beklagen! Dabei kamen meist ungünstige Umstände zu tragen…
Fall 1
Ein Fall ist aber symbolisch…
Das Feld das gemäht werden sollte, wurde abgeflogen und zwei Kitze wurden aus dem Feld getragen. Das Mähen sollte zeitnah erfolgen. Dann hat jedoch hat die Technik versagt! Der Mäher ist ausgefallen und ein anderer musste organisiert werden. In der Zwischenzeit sind die Kitze jedoch wieder ins Feld zurück gekommen und wurden vermäht.
Fazit
Es MUSS nach dem Drohnenflug gemäht werden! Es darf keine Lücke entstehen!
Fall 2
Dieser Fall wäre beinahe gut gegangen – aber eben nur beinahe…
Im Feld wurde beim Flug ein Kitz entdeckt. Das Kitz war schon auf den Läufen und konnte trotz mehreren Versuchen nicht gefangen werden.
Es wurde daraufhin aus dem Feld verscheucht und ist in ein nahes Waldstück geflüchtet. Nachdem der Landwirt eine Stunde später mit der Arbeit begonnen hat, wurde das Tier auf der letzten Bahn die gemäht wurde vom Mäher erfasst. Das Tier musste von der Jagdaufsicht erlöst werden…
Fazit
Man kann auch unter guten Bedingungen nicht ausschliessen, dass ein Kitz zu Tode kommt – man kann nur die Chancen erhöhen dass dies nicht geschieht.
Rückblickend kann man sagen: die Saison 2023 war ein Erfolg. Trotz den speziellen, durch das Klima verursachten Umstände, konnten wir viel Unheil verhindern. Manch eine Geiss konnte ihre Kitze nach dem Mähen wiederfinden und in Sicherheit bringen!
Ein Dank an dieser Stelle den Bauern, die unseren gratis Dienst in Anspruch genommen haben!
