BruchzeichenInformationszeichen, die zwischen Jägern verwendet werden; es handelt sich regelmässig um abgebrochene, belaubte bzw. benadelte Zweige bestimmter Bäume waren für den WaidmannJäger schon lange vor dem Handy oder Funkgerät ein wichtiges Kommunikationsmittel…
Inhaltsverzeichnis
Mitteilungsbrüche
Man mag es kaum zu glauben, es gab Zeiten in denen es noch kein Handy und kein Funkgerät gab – ich habe diese schöne Zeit noch selbst erleben dürfen 🙂
In dieser grauen Vorzeit war es für Jäger trotzdem möglich sich unter einander zu verständigen – die Bruchzeichen waren das Hilfsmittel (und sind es, zwar sehr reduziert immer noch…)
Für die Bruchzeichen wurden die fünf ‚gerechten Holzarten‘
- Eiche
- Kiefer
- Fichte
- Weisstanne
- Erle
verwendet.
Die Brüche wurden, wie der Name sagt, immer gebrochen und nie mit dem Messer geschnitten.

Hauptbruch ‚Achtung‘
Aufgabe: Aufmerksamkeitserregung
Aussehen: armlanger Zweig, ohne Rinde zwischen den Blättern oder NadelnDas Auerhuhn äst im Nadelholzbaum, wird auf den Boden gelegt oder aufgehängt.
Leitbruch – „Folge mir“
Aufgabe: Richtungsanzeige
Aussehen: Einseitig ohne Rinde, liegt auf dem Boden, gewachsene Spitze zeigt zum Zielpunkt.
Anschlussbruch – „Schau hier genau hin“
Aufgabe: Kennzeichnet den Anschuss1. Ort, an dem das Wild im Schuss stand, wichtig für Schusszeichen, Pirschzeichen und Nachsuche; 2. Eintrittswunde im Wildkörper für eine NachsucheDas Suchen von krankem Wild mit dem Schweisshund.
Aussehen: Senkrecht in den Boden gesteckter, unbearbeiteter Zweig.
Fährtenbruch – „Fluchtrichtung“
Aufgabe: Liegt beim Anschussbruch auf dem Boden und zeigt die Fluchtrichtung des beschossenen Stücks an.
Aussehen: halbarmlanger Zweig, nichtbefegt, aber angespitzt. Das angespitzte EndeVerzweigung, Spross an der Geweihstange zeigt die Fluchtrichtung des Wildes an.
Soll das Geschlecht des beschossenen Stücks deutlich werden, muss der Fährtenbruch geäftert werden, das heisst ein kleiner Querbruch (Afterbruch) hinter ihn gelegt werden. Bei männlichem Wildim Bundesjagdgesetz als solches definierte Wildtiere kennzeichnet dann das angespitzte Ende die Fluchtrichtung, bei weiblichem Wild das gewachsenen Ende.
Standplatzbruch – „Hier ist dein Standplatz“
Aufgabe: Markiert die Stelle, die einem Schützen auf einer Gesellschaftsjagd zugewiesen wird. Manchmal liegt ein zusätzlicher Leitbruch daneben, der dem Jäger zeigt, in welche Richtung er nach Beendigung der Jagd seinen Stand verlassen soll.
Aussehen: Alle Seitentriebe sind entfernt. Steckt senkrecht im Boden.
Warnbruch – „Achtung Gefahr!“
Aufgabe: Kennzeichnet eine Gefahrenstelle.
Aussehen: Ein zum Kreis gebundener Zweig, von dem alle Seitenäste und die Rinde entfernt wurde.
Wartebruch – „Bitte hier bleiben und warten“ und „Warten aufgegeben“
Aufgabe: Kennzeichnung eines Sammel- oder Warteplatzes.
Aussehen: Zwei armlange, kreuzförmig übereinander gelegte Zweige.
Aneignungs- oder Inbesitznahmebruch
Aufgabe: Kennzeichnet das bisher herrenlose Wild als Eigentum des Erlegers.
Aussehen: Unbearbeiteter Zweig, der auf dem Wildkörper liegt. Bei männlichen Stücken zeigt das gebrochene Ende zum HauptKopf beim Schalenwild, ausgenommen beim Schwarzwild, dort Kopf, bei weiblichen Stücken die gewachsene Spitze. Meistens wird der Ein- bzw. Ausschuss mit dem BruchStelle an der Schwarzwild nach Fressen gegraben hat verdeckt.
Schützenbruch, Erlegerbruch – Suchen Heil
Aufgabe: Zeigt anderen Jäger an, dass der Trägerder Hals von Schalenwild ausser Schwarzwild des Bruchs Wild erlegt hat.
Aussehen: Ein unbearbeiteter Zweig, der mit etwas Schweissdas Blut des Wildes und des Jagdhundes, sobald es aus dem Tierkörper austritt vom erlegten Stückallgemeiner Zahlklassifikator für Dinge und Tiere (ohne Plural, also z. B. zwei Stück Rehwild), insbesondere weil man jagdlich nicht das Reh oder das Tier sagt, sondern von einem Stück spricht. benetzt wird. Ist der Jäger alleine, bricht er sich selbst den Erlegerbruch. Ansonsten überreicht der Jagdleiter, Revierinhaber oder ein Jagdkamerad den Erlegerbruch auf seinem abgenommenen Hut oder auf der Klinge des Jagdnickers oder Hirschfängers. Dabei wünscht er dem Erlegerhat das Wild rechtmässig erbeutet mit einem Händedruck „Waidmannsheil“ während der Schütze den Bruch mit der linken Hand entgegennimmt, um ihn dann auf die rechte Hutseite zu stecken. Ein Erlegerbruch wird für folgende Wildarten überreicht: alles SchalenwildWildarten mit Schalen (Klauen), also wiederkäuendes Haarwild und Wildschweine, Fuchs, Murmeltier und Raufusshühner.
Nachsuchebruch
Aufgabe: Zeigt, dass ein Jagdhund das nachgesuchte Stück gefunden hat.
Aussehen: Es handelt sich im einen Erlegerbruch, der dem Schützen vom Nachsuchenführer überreicht wird. Der Bruch wird dann geteilt und die andere Hälfte dem Hund an die HalsungHalsband für den Jagdhund gesteckt.
Nachrichtenbruch
Dieser Bruch ist noch nicht allgemein eingeführt und wird nur sehr vereinzelt verwendet. Es ist ein Folgebruch, der mit einem Stück Forstmarkierband durch Umknotung „dekoriert“ ist. In unmittelbarer Nähe der gewachsenen Spitze ist eine Nachricht (Papier mit Notiz) zu finden (meist „verblendet“ = verdeckt).
Brauchtumsbrüche
Letzter Bissen
Aufgabe: Ehrfurcht vor der Schöpfung. Symbolisiert die letzte Mahlzeit vor dem Tode.
Aussehen: Kleiner, unbearbeiteter Zweig, der dem erlegten Wild quer in den Äser gelegt wird.
Trauerbruch
Aufgabe: Ausdruck der Trauer um einen verstorbenen Jagdkameraden.
Aussehen: Der Bruch wird an der linken Hutseite getragen. Dabei zeigt die Nadel- bzw. Blattunterseite nach aussen. Der Bruch wird mit einem „Waidmannsdank“ ins offene Grab geworfen.
Bett
Aufgabe: Ehrerbietung vor dem erlegten Wild.
Aussehen: Die Streckealle erlegten Tiere einer (Gesellschafts-)Jagd, nach einer festgelegten Ordnung in Reihen ausgelegt (die Strecke legen, zur Strecke bringen) wird am Sammelplatz auf ein Bett von Brüchen gelegt.
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